
HERBARIUM [D-F]
mein kleines pflanzenverzeichnis.
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Herbarium wird keine Verantwortung übernommen!

Gedeiht im Topf

Bienenweide

für Schmetterlinge

Sonnenanbeter

für Halbschatten

Schattenpflanze

wenig giessen

normal giessen

Erde feucht halten

anethum graveolens
Dill (Gurkenkraut)









einjährig | sonne
gedeiht im topf | 40 - 80 cm | regelmässig giessen | durchlässiger, kalkhaltiger boden
essbar
blütezeit juli - august| blütenfarbe - gelb
Eigentlich ist der Dill bei mir nur aus einem Grund in den Garten mit eingezogen: Schmetterlinge. Ansonsten verwende ich ihn in der Küche – aber nur sehr selten. Ich mag die Samen lieber wie das Kraut. Dillessig ist noch ganz spannend und lecker – das geht mit Kraut und / oder Samen. Die Samen verwende ich ihn Salatsaucen, Marinaden, während das Kraut im eingemachten Gurkensalat landet.
Für die Hausapotheke hat Dill ähnliche Eigenschaften wie Fenchel. Von appetitanregend, verdauungsfördernd bis hin zu krampflösend. Selbst sein Duft soll beruhigend wirken. Das habe ich aber noch nie getestet.
Dass der Dill einjährig ist, ist nicht so ein Problem. Lässt man ein paar Dolden stehen, wird sich der Dill fürs nächste Jahr selbständig wieder ansähen – sofern der Standort gut war.
Noch kurz zu den Schmetterlingen. Der Prominenteste, der Dill mag ist der Schwalbenschwanz. Seine Raupen sind sehr auffällig und schön gezeichnet und legen von Tag zu Tag an Grösse zu, bis sie sich verpuppen. Ein tolles Naturspektakel. Auch wenn ich viele Vögel im Garten wirklich liebe – WENN ich "Ruebliraupen" auf dem Dill habe, dann bin ich immer etwas nervös, ob sie wie ich die Raupen schon entdeckt haben ;-)
Auch Wildbienen finden den Dill, respektive die Blüten spannend und besuchen das hochschiessende Kraut gerne. Ich "sichere" den Dill, der doch recht staksig in die Höhe wächst immer mit ein paar kleinen Ästen vom Obstbaumschnitt im Frühling. So "mäht" der "Wind" ihn mir nicht gleich mit der ersten heftige Windböe nieder. Zusätzlich kommt bei mir der Dill immer zwischen kletternde Gewächse wie Gurken, Erbsen oder Bohnen – die agieren dann als Windbrecher. Bis jetzt ist diese Strategie "Dill in Mischkultur" recht gut aufgegangen.

leontopodium alpinum
EDELWEISS









mehrjährig | winterhart | sonne
gedeiht im topf | 10 - 20 cm | sparsam giessen | magerer, kalkhaltiger boden
blütezeit juni - september | blütenfarbe - weiss
Leider wurde das Edelweiss in der Natur fast ausgerottet und steht daher unter Schutz. Aber man kann sich trotzdem welche in den Garten holen - von der Gärtnerei. Dabei sind es jedoch keine Edelweiss aus unseren Alpen, sondern eine Zuchtform aus dem Himalaya.
Die kleine Blume ist ganz schön zäh und macht sich gut im Steingarten, oder wie bei uns im Steingartentopf ;-)
Die Blume trifft man oft als Sujet in allerlei volkstümlich angehauchten Textilen, als Beschläge für Gürtel und so weiter. Auch bei Heimatfilmen darf sie nicht fehlen und sie hat natürlich auch was "magisches" an sich und galt als Bestandteile für Liebeszauber oder für das Vertreiben des Bösen.
Als Zutat für Cremes und Sonnenschutzpräparate wird das Edelweiss in der Kosmetik eingesetzt. Bei uns im Garten hat es nur einen Zweck: Die Zierde und die Biodiversität ;-)

sedum telephium
FETTHENNE









mehrjährig | winterhart | halbschatten- sonne
gedeiht im topf | 35 - 50 cm | sparsam giessen | sandiger boden
leicht giftig
blütezeit juni - september | blütenfarbe - gelb, orange, rot, rosa
Die Fetthenne - oder eben das Sedum ist eine wahre Bienenweide. Sobald die Blüten "explodieren" gibt es für diverse Insekten kein halten mehr. Das Dickblattgewächse kann als Wundheilmittel aufgelegt werden, sprich die gelartige Substanz von frischen Blättern - das kühlt und beruhigt die Haut bei Insektenstichen oder einem leichten Sonnenbrand.
Ich weiss nicht wie es aus der botanischen Sicht korrekt wäre. Aber die Fetthenne ist die hohe Wuchsform - der Mauerpfeffer die kriegende Form des Sedums. Für mich gehört die Pflanze auf jeden Fall in den Garten und auch auf den Balkon. Denn sie ist einer der Top Bienen- und Schmetterlingsmagnete. Vorallem die Raupe des Apollofalters liebt das Blütenwunder - neben dem Sedum telephium auch Sedum album und Sedum reflexum - gemäss einschlägiger Literatur
Die mehrjährige Pflanze gut winterhart, treibt jeden Frühling brav wieder aus und kommt im Topf genau so gut wie im Boden. Die Pflanze ist perfekt für "Faule" und so genügsam, dass sie praktisch unkaputtbar ist - was es für ich wieder anspruchsvoll macht...wie Kakteen und andere "unkaputtbare" Pflanzen, aber das ist ein anderes Kapitel :P ABER die Fetthenne bringe sogar ich durch.
Im Mittelalter galt die Fetthenne als "Orakelpflanze" für Hexenprozesse, Gesundheit, Weihnachten, Eheorakel etc. Rund um den Erdball gibt es noch heute Gegenden, wo entsprechende Bräuche noch angewendet und gepflegt werden.

alchemilla vulgaris
FRAUENMANTEL









mehrjährig, versamt | winterhart | halbschatten- sonne
gedeiht im topf | 15 - 30 cm | regelmässig giessen | magerer, kalkhaltiger boden
essbar | färberpflanze
blütezeit mai - september | blütenfarbe - gelb
Die Blätter des Frauenmantel sind wunderschön - vor allem, wenn sich der Tau oder Regentropfen darauf sammeln. Die Blüten sind eher unscheinbar. Ich habe den Frauenmantel als zuverlässigen Bodendecker gepflanzt, welcher sich fleissig vermehrt hat und zu einen dichten Teppich gewuchert ist. Der Frauenmantel zählt zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und alleine die zahlreichen Namen über die Sprachen hinweg könnten eine Seite füllen. Beispiele: Sintau, Taubecherl, Weiberkittel, Patte de lapin, pied de lion und viele mehr.
In der Kräutermedizin lindert der Frauenmantel mehr wie nur zahlreiche "Frauenleiden". Die im Frühling und in den Sommermonaten geernteten Pflanzenteile können zum Tonic verarbeitet gegen Akne, fettige Haut und Schwellungen helfen. Mit dem Tee lassen sich entzündete Augen vorsichtig auswaschen oder er hilft der Frau nach der Geburt bei der Regeneration.
Bei mir gehört Frauenmanteltee in mein Teeschrank - auch wenn ich nicht täglich eine Tasse davon trinke ;-) Die jungen Blätter kommen auch gut in Salaten oder als Küchenkraut eingesetzt werden.
Die medizinischen Eigenschaften und Anwendungen des Frauenmantels sind vielfältig und ich könnte wohl eine ganze Abhandlung dazu schreiben. Aber das würde den Rahmen dieses Herbariums sprengen. Wer mehr wissen möchte sollte sich in die einschlägige Literatur einlesen.

hosta
FUNKIEN









mehrjährig | winterhart | halbschatten
gedeiht im topf | 10 - 20 cm | regelmässig giessen | durchlässiger boden
blattaustriebe /-sprossen essbar
blütezeit juni - august | blütenfarbe - rosa, lila, weiss
Die wunderschöne und variantenreiche Blattpflanze wird auch oft Funkie genannt. Neben den Blättern sind auch die Blütenstände sehr schön - aber leider halten sie nicht lange. Im Beeten ist die Funkie ein wahrer Leckerbissen für Schnecken und man kommt kaum mit dem Ablesen des schleimigen Getiers nach. Auf der anderen Seite geben Hostas einfach ein wirklich schönes Bild ab.
Seit ich nur noch einen Balkongarten habe, bin ich die Schneckenplage los und hab Hostas in Töpfen. Funktioniert einwandfrei und mittlerweile habe ich sogar entdeckt, dass die Hostas (hosta montana) in Japan unter dem Namen Urui auf den Teller kommen. Wenn man danach recherchiert findet man Rezepte und zahlreiche Bilder. Eigentlich nachvollziehbar, dass die Blätter lecker sein könnten - wenn die Schnecken schon so scharf drauf sind;-)
Für mich bedeutet das - ab sofort sind Funktion nicht nur Platzfresser - sie werden auch .... gefuttert) ...so ein Mist...dann muss ich jetzt ganz viele zulegen, um herauszufinden, welche die Leckerste ist... Nebenbei: nicht nur die Blätter der Hosta sind essbar - auch die Blüten. Aber ehrlich gesagt überlasse ich die lieber den Hummeln - die brauchen ja auch was.